Tier Rechts Bund

Vegetarier meist durch Tierschutz motiviert

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Datum: 03.08.2006, 08:51 Uhr



JENA (dĂŒr) - Tierschutz motiviert mehr Menschen, kein Fleisch zu essen, als der Wunsch nach gesunder ErnĂ€hrung. Dies zeigt eine Befragung des Instituts fĂŒr Psychologie der UniversitĂ€t Jena unter 115 Vegetariern, die im Schnitt seit sieben Jahren auf Fleischverzehr verzichten. Mehr als 80 Prozent der Befragten waren Frauen.

Die Wissenschaftler interessierte, welche psychologischen Variablen bei der Entscheidung zu fleischloser ErnÀhrung eine Rolle spielten, da sich der Anteil der Vegetarier in den vergangenen zwanzig Jahren von unter einem auf zirka acht Prozent erhöht hat.

Dr. Kristin Mitte und Dr. Nicole KĂ€mpfe ermittelten drei unterschiedliche Motivationen von Vegetariern: 17 Prozent von ihnen essen aus moralischen GrĂŒnden kein Fleisch, etwa fĂŒnf Prozent aus gesundheitlichen und rund sechs Prozent aus emotionalen GrĂŒnden.

72 Prozent der Befragten nannten mehrere dieser GrĂŒnde fĂŒr den Fleischverzicht."Viele Vegetarier betonen, daß sie Fleisch und Fleischprodukte ekelerregend finden", erlĂ€utert Mitte. Wobei emotionale Vegetariern der Appetit auf Fleisch wegen seines Aussehens oder Geschmacks vergeht. Moralische Vegetarier hingegen finden Fleischprodukte, Tierhaltung und -schlachtung schockierender als Nichtvegetarier. Besonders die Gruppe der moralischen Vegetarier versuche, auch ihre Mitmenschen vom Fleischverzehr abzuhalten. Gesundheitliche Vegetarier hingegen ekeln sich nicht vor Fleisch.

Im persönlichen Verhalten und den befĂŒrworteten Werten fanden die Psychologinnen einige Unterschiede zwischen Vegetariern und Menschen, die nicht auf Fleisch verzichten. Vegetarier seien offener fĂŒr neue Erfahrungen, probierten hĂ€ufiger Neues aus. VerstĂ€ndnis, Toleranz oder das Wohlergehen von Menschen und Natur seien ihnen wichtiger als Nichtvegetariern. "Vegetarier sind aber nicht extravertierter, gewissenhafter oder zufriedener als Allesesser", lautet das Fazit der Wissenschaftlerinnen. Sie neigten auch nicht hĂ€ufiger als andere zu Eßstörungen, betont Kristin Mitte.

Quelle: Ärzte Zeitung



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