Kranke KÃŒhe und leere Weiden Beiträge / Presse- Infos zum Tierrecht & Tierschutz Datum: 10.02.2004, 09:54 Uhr Berlin Januar 2004 MilchkÃŒhe werden zunehmend auf Hochleistung gezÃŒchtet und immer weniger tiergerecht gefÃŒttert. Das belegt eine neue Studie des Bund fÃŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Der Preisverfall auf dem Milchmarkt erhöhe den Zwang fÃŒr die Landwirte, die Leistungen ihrer KÃŒhe weiter zu steigern. Der Einsatz von Antibiotika und gentechnisch verÀndertem Futter sowie die ZÃŒchtung mit Hilfe von Hormonen seien die Regel. BÀuerlichen Betrieben mit artgerechter und ökologisch sinnvoller Weidehaltung drohe das Aus. Hubert Weiger, agrarpolitischer Sprecher des BUND: „Die grasende Kuh auf der Weide werden wir bald nur noch aus der Werbung kennen. In der Landwirtschaft hat dieses Bild keine Zukunft, wenn nichts gegen den dramatischen Einbruch der Milchpreise getan wird. Die EU darf die Milch-Quoten nicht noch weiter erhöhen. Agrarministerin KÃŒnast und die LÀnder mÃŒssen die PrÀmien rasch auf GrÃŒnlandbetriebe umlenken. Und die Verbraucher sollten daran denken, dass glÃŒckliche KÃŒhe und abwechslungsreiche Landschaften nicht zum Preis von unter 40 Cent pro Liter Milch zu haben sind.“ Durch die Haltungsbedingungen fÃŒr HochleistungskÃŒhe sei die Zahl der Eutererkrankungen in den zurÃŒckliegenden vierzig Jahren um das Sechsfache gestiegen; die der Klauen- und Stoff­wechselkrankheiten um das Dreifache. Rund ein Drittel der Hochleistungstiere litten an akuten und chronischen EntzÃŒndungen. Unter dem Diktat der Hochleistungszucht verschwinde die Vielfalt der Rinderrassen. Besonders erschreckend sei die Tatsache, dass in der intensiven Milchwirtschaft ohne Wissen der Bauern große Mengen gentechnisch verÀnderter Futtermittel eingesetzt wÃŒrden. SchÀtzungs­weise 900000 Tonnen GVO-Soja wÃŒrden in Deutschland pro Jahr an MilchkÃŒhe verfÃŒttert. Nach dem Willen der EU wÃŒrden kÃŒnftig die Landwirte, nicht aber die Verbraucher darÃŒber informiert. Ab April 2004 seien GVO-Futtermittel zu kenn­zeichnen, nicht aber die Lebensmittel von Tieren, die damit ernÀhrt worden sind. Auf diese Weise werde in Europa die GrÃŒne Gentechnik gegen den Willen der Verbraucher auf die Teller gemogelt. Die Erzeugerpreise fÃŒr Milch seien im Jahr 2002 um rund 10 Prozent gesunken. Dieser Preisverfall werde vor allem durch die Marktmacht der Discounter und die von der EU geförderte Überschuss­produktion verursacht. Die größten Einbußen mussten Bio-Bauern hinnehmen: Die Biomilchpreise sanken stÀrker als die Preise fÃŒr konventionelle Milch. Die Preisdifferenz zwischen Bio-Milch und konventioneller Milch verringerte sich um 20 Prozent. Der Beitrag kommt von Tier Rechts Bund http://www.tierrechtsbund.de/ Die URL für diesen Beitrag lautet: http://www.tierrechtsbund.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=28