Tier Rechts Bund

Viagra schützt bedrohte Tiere

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Datum: 02.06.2004, 15:39 Uhr
Potenzmittel mit erfreulichen Nebenwirkungen
Der Viagra-Boom hat zu einem nicht interessanten Nebeneffekt geführt. Der Konsum von Potenzmittel kann gefährdete Tierspezies schützen. Nach Untersuchungen von William von Hippel von der University of New South Wales hat die explosionsartige Steigerung des Viagra-Verkaufs den Bedarf an bestimmten Körperteilen von Tieren gedrosselt. Seit Jahrzehnten werden Tiere wie Robben, Moschushirsche und Seepferdchen getötet, da bestimmte Körperteile die sexuelle Potenz steigern sollen.

Hippels Ergebnisse enstanden aus einer Studie der Verkaufs dreier Tiere aus Alaskas und Kanadas. Vor Viagra und nach der Einführung von Viagra.

Vor der einführung von Viagra wurden jährlich Tausende Robben in Grönland und Kanada wegen ihrer Genitalien gejagt. Die Genitalien wurden zumeist nach Hong Kong, Shanghai und Peking verkauft. Allein im Jahr 1996 verließen zwischen 30 000 und 50 000 Robben-Penisse Kanada. Die Preise lagen zwischen 81 und 115 Dollar.

"1998 kam es dann zu einem wahren Viagra-Rausch. Wohlhabende Chinesen, Japaner und Einwohner von Hong Kong flogen zum Kauf von Viagra in die USA", so Hippel. 1999 wurde das Potenzmittel legalisiert und der Schwarzmarkt versorgte jene, die sich einen USA-Flug nicht leisten konnten. Im selben Jahr wurden nur noch 20 000 kanadische Robben-Penisse verkauft und die Preise sanken auf 20 Dollar.

Noch besser fiel der Viagra-Boom für Klappmützen-Robben aus, die ebenfalls wegen ihrer Genitalien gejagt wurden. "1999 wurden nur mehr 210 von der erlaubten Fangquote von 10 000 Stück gejagt. Im Jahr 2000 waren es noch lediglich zehn Stück", berichtet Hippel. Auch der Bedarf an Rentier-Fellen, denen eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt wird, ging um 72 Prozent zurück. Rentiere gehören zwar nicht zu den bedrohten Tierarten, jedoch mache dieses Beispiel deutlich, dass Viagra einen Einfluss auf den Verkauf hatte. Er hoffe nun, dass andere gefährdete Tiere wie grüne Meeresschildkröten, Seenadeln und Seepferdchen ebenfalls vom Viagra-Boom profitieren werden.



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