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Stimmverhältnis in der Walfangkommission - Japaner setzen Entwicklungsländer unter Druck

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Datum: 23.07.2004, 14:20 Uhr
Japan hat als weltweit größter Walfleischkonsument großes Interesse daran, dass die Internationale Walfangkommission das Moratorium für den kommerziellen Walfang aufhebt. Bei einer ersten Abstimmung am Montag deutete sich jedoch eine knappe Mehrheit der 57 Mitgliedsstaaten für die Beibehaltung des Abkommens an: 29 Länder votierten für das Lager der Walfanggegner und 24 für das Lager der Befürworter.

Walfanggegner: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Irland, Italien, Kenia, Mexiko, Monaco, die Niederlande, Neuseeland, Oman, Österreich, Peru, Portugal, San Marino, Spanien, Schweden, Schweiz, Südafrika, Ungarn und die USA.
Walfangbefürworter: Antigua, Belize, Benin, China, Dominica, Gabun, Grenada, Guinea, Island, Japan, Korea, Mauretanien, Mongolei, Nicaragua, Norwegen, Palau, Panama, Russland, die Salomonen-Inseln, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Surinam und Tuvalu.
Umweltschutzorganisationen werfen Japan vor, Stimmen von Entwicklungsländern zu kaufen, um das Moratorium zu kippen. "Stimmen-Shopping" nannte ein Mitglied der italienischen Delegation die Praxis der Japaner, arme Länder durch gezielte Entwicklungshilfe auf ihre Seite zu ziehen. Experten befürchten, dass die Mehrheitsverhältnisse in der

Walfangkommission durch dieses Vorgehen in den nächsten Tagen noch kippen könnten. Japan hat außerdem angekündigt, andere wichtige Themen der Agenda, beispielsweise den Tourismuszweig "Whale Watching" als rentable Alternative zum Walfang, boykottieren zu wollen. Begründung: Dies falle nicht in den Aufgabenbereich der Kommission.



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