Tier Rechts Bund

Greenpeace protestiert gegen Fischereipolitik

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Datum: 18.08.2004, 12:04 Uhr
Mit 11.000 toten Meerestieren protestierten Greenpeace-Aktivisten in Berlin für die Einrichtung von Schutzgebieten in der Nord- und Ostsee.Vor dem Brandenburger Tor in Berlin präsentierten die Umweltschützer am Dienstag die toten Meerestiere auf einem rund 100 Meter langen Tisch. Dazu hatten sie ein Banner mit der Aufschrift "Leben ist kein Abfall" ausgerollt.

Die Tiere waren laut Greenpeace in der vergangenen Woche von einem einzigen Fischkutter nach zwei Stunden Fangzeit in der Nordsee als Abfall aussortiert worden. Aktivisten an Bord des Greenpeace- Schiffes "Esperanza" hätten daraufhin den sogenannten Beifang, der bis zu über 90 Prozent eines Fanges ausmachen könne, eingesammelt und dokumentiert. Zum Beifang zählen Rochen, Baby-Schollen, kleine Wittlinge, Seeigel, Muscheln und Krebse, die die Fischer nicht verkaufen können. Jährlich sterben allein in der Nordsee rund 700.000 Tonnen Meerestiere als Beifang, teilte die Umweltorganisation mit.

"Die Verschwendung von Leben in den Meeren muss aufhören", sagte Thomas Henningsen, Meeresbiologe bei Greenpeace. "Diese Tiere sind in den Maschen der Fischernetze vollkommen sinnlos gestorben." Die gezeigten Tiere stammten aus den Grundschleppnetzen eines 40 Meter langen Fischkutters. Vor den Öffnungen der Netze würden Eisenketten hängen, die über den Meeresboden gezogen würden und dabei die Fische aufscheuchten. Auf diese Art wird nach Angaben von Greenpeace jeder Quadratmeter Nordseeboden jedes Jahr bis zu fünf Mal durchgepflügt. Nur große Schutzgebiete, in denen die Fischerei für lange Zeit ausgeschlossen sei, böten den Lebensräumen die Chance zu Erholung. Greenpeace fordert, 40 Prozent von Nord- und Ostsee unter Schutz zu stellen.

In den von Greenpeace geforderten Schutzgebieten in Nord- und Ostsee sollen neben Fischerei auch Öl- und Gasförderung, Sand- und Kiesabbau sowie Schiffsverkehr verboten werden. Nur mit diesen umfassenden Maßnahmen könnten sich die Fischbestände erholen und auch der Fischerei langfristig das Überleben sichern, argumentiert Greenpeace.







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